Pucón :: 04.02.2008 - 06.02.2008
Bei unserer Ankunft am Montagmorgen in der früh schein das Dorf wie ausgestorben zu sein. Der Sandstrand am Ufer des Sees war menschenleer. Der Eindruck täuschte aber. Gegen 11 Uhr erwachten dann die Chilenen und das Dorf begann zu pulsieren. Am Abend war man gar froh wenn zwischen dem Badetuch des Nachbars und dem eigenen Tuch noch Sand hervorschaute!!
Am Mittag probierten wir ein typisch chilenisches Gericht. Wir assen eine Casuela. Dies ist eigentlich eine Suppe, hat aber noch Fleisch, Gemüse und sogar noch ein Stück Maiskolben drin.
Den Nachmittag nutzten wir, um ein bisschen zu organisieren. Zum einen wollten wir die Weiterfahrt nach Bariloche sicherstellen und kauften ein entsprechendes Busticket. Zweitens wollten wir den Vulkan Villarrica besteigen und hierzu buchten wir in einer Touroffice einen Guide für Dienstag. Den Rest des Nachmittags nutzten wir, um einige Emails zu schreiben und uns ein wenig am Strand zu erholen.
Am Dienstag mussten wir um 7 Uhr bereitstehen. Mit einem Minibus fuhren wir in gut 30 Minuten zum Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Vulkan. Eigentlich gäbe es für die ersten 400 Höhenmeter noch einen Sessellift, aber wir Schweizer entschieden uns als einzige der Gruppe, alles hochzulaufen. Nach rund einer Stunde hatten wir aber bereits alle Teilnehmer, welche mit dem Sessellift hochgingen, wieder eingeholt. Danach bekamen wir dafür einen eigenen Guide zugeteilt, welcher mit uns im Eilzugstempo zum Gipfel stürmte. In quasi Rekordzeit erreichten wir schliesslich den Gipfel und genossen das eindrückliche Panorama.
Da der Aufstieg praktisch ausschliesslich über Schneefelder verlief, konnten wir auf dem Retourweg die meiste Zeit herunterrutschen. Dies machte uns sichtlich Spass. Gegen 15 Uhr waren wir zurück in Pucón. Da wir so früh dran waren, nutzten wir den Nachmittag, um nochmals ein wenig baden zu gehen.
Am Mittwoch war wieder einmal Busfahren angesagt. Gemäss Ticket hätten wir Osorno in rund 4 Stunden erreicht und mit 40 Minuten Wartezeit hätten wir Anschluss nach Bariloche. Aber wir waren kaum 5 Minuten gefahren als wir auf eine stehende Kolonne aufschlossen. Es stellte sich später heraus, das sich in der Nacht auf dieser Strasse ein grösserer Unfall ereignete und die Polizei noch die Unfallfahrzeuge aus dem Weg räumen musste. Bis dies erledigt war verging über eine Stunde und wir waren erstmals um unseren Anschluss in Osorno besorgt. Wir schilderten unser Problem dem Busbegleiter und er sagte uns, dass er den Anschlussbus versuche zurückzuhalten.
Wie so oft waren dies nur nette Worte und als wir mit 20 Minuten Verspätung in Osorno ankamen, war unser Anschlussbus weg.... Nun wurde es mühsam. Die Anschlussbusgesellschaft war nicht dieselbe Gesellschaft wie uns nach Osorno brachte. So gaben sich die Beiden gegenseitig die Schuld. Nach einer Stunde konnten wir immerhin erreichen, dass sich die Busgesellschaft, mit welcher wir nach Osorno kamen, für das Problem gerade stehen muss. Gut, erstes Teilziel erreicht – aber wie kommen wir jetzt nach Bariloche? Nun baten wir das Busunternehmen, für uns ein anderes Ticket für einen späteren Bus zu organisieren. Dies klappte dann aber nicht und nach einer weiteren Stunde erreichten wir, dass der Gegenwert der verpassten Tickets bar ausbezahlt wird.
Nun hatten wir also das Geld wieder, aber noch immer keinen Bus nach Bariloche.... Alle unsere Bemühungen blieben erfolglos und wir konnten unmöglich am selben Tag weiterreisen. So kauften wir dann Tickets für den Donnerstag.
Wohl oder über kamen wir zu einer Extranacht in Osorno. Glücklicherweise fanden wir ein Hostal gerade um die Ecken beim Busterminal, so mussten wir unser Gepäck nicht weit tragen.
In diesem Hostal hatten wir sogar einen Fernseher im Zimmer. Als wir gegen halb fünf Ortszeit endlich das Zimmer bezogen hatten stellten wir fest, dass im Fernseher europäische Länderspiele zu sehen waren. Unerwartet kamen wir dann wenig später in den Genuss des Länderspiels zwischen England und der Schweiz!!
Für die Besichtigung von Osorno hatten wir danach keine Nerven mehr. Wir schlenderten kurz durch die Stadt und assen etwas kleines. Danach waren wir froh, nach dem nervenaufreibenden Tag schlafen zu können.
Pünktlich um 10:35 standen wir am Donnerstag morgen im Busterminal. Nur – unser Bus war gar (noch) nicht da.... Aber gegen elf Uhr kam er dann doch und mit 50 Minuten Abfahrtsverspätung fuhr er dann los nach Bariloche.
Ungern füge ich hier noch an, dass wir mit 50 Minuten Abfahrtsverspätung am Vortag den Anschlussbus locker erreicht hätten und uns so viele Nerven hätten ersparen können!!....